1. Flohbissallergie 2. Allergische Reaktion auf Futterbestandteile 3. Atopische
• Die FLOHBIßALLERGIE ist eine der häufigsten allergische Reaktionen der Haut. Die Allergie wird durch den Flohspeichel ausgelöst, der beim Stich des Flohs in die Haut gelangt. Sie geht mit Juckreiz und Pusteln vor allem im Bereich des hinteren Rückens, Schwanzes, des unbehaarten Bauches, der inneren Oberschenkel und der Unterseite des Halses einher. Allergische Reaktionen auf Flöhe treten häufiger gemeinsam mit anderen Allergien auf oder werden als Vorläufer zur Entwicklung anderer Allergien betrachtet. Deshalb kommt einer sehr konsequenten, ganzjährigen und massiven Behandlung (minimum !! alle 3-4 Wochen mit einer Flohpipette) besondere Bedeutung zu. Mehr zur Flohspeichelallergie finden Sie auf einem Extra-Merkblatt.
• ALLERGISCHE REAKTIONEN AUF FUTTERBESTANDTEILE können in jedem Alter
auftreten und auf jedes Nahrungsmittel, das Ihr Hund bislang bekommen hat. Das hat nichts mit der Qualität des Futtermittels zu tun. Besonders häufig sind Allergien gegen Milch, Rind, Huhn, Eier, Weizen, Mais, Soja und deren Spaltprodukte. Da ein normales Hundefutter aus vielen Bestandteilen zusammengesetzt ist und oft keine genaue Deklaration (siehe Etikett Zusammen- setzung: Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse) hat, reicht es nicht von einem Futter auf ein anderes zu wechseln. Die einzige Möglichkeit um eine Futtermittel-Allergie zweifelsfrei feststellen zu können, besteht in einer sogenannten „Ausschluss-Diät“. Ziel dieser Diät ist es, dem Tier ein Futter anzubieten, auf das sein Körper nicht reagiert, da er es nicht kennt. Kein Blut- oder Hauttest kann diese Ausschlussdiät bislang ersetzen! Neuere Bluttests haben lediglich gezeigt, dass wenn viele positive Reaktionen vorhanden sind, der Hund wahrscheinlich eine Futtermittelallergie hat und wenn alle getesteten Nahrungsmittel negativ sind eine Futtermittelallerige unwahrscheinlicher ist. Eine Ausschlussdiät ist in der Regel vor einem Allergietest auf Umweltallergene (siehe unten) angeraten, da eine Nahrungsmittelallergie durch Vermeiden des einzelnen Nahrungsmittels heilbar ist.
• Die ATOPISCHE DERMATITIS ist eine genetisch prädisponierte, multifaktorielle Reaktion, die durch Umweltallergene getriggert wird. Man unterscheidet saisonale Umweltallergene wie Pollen von Gräsern, Bäumen, von nicht saisonalen, das ganze Jahr vorkommenden Allergenen wie z.B. Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder Epithelien (Hautschuppen, z.B. von Meer- schweinchen, Katzen). Die häufigste nachgewiesene allergische Reaktion ist in Nordeuropa auf Hausstaubmilben zurückzuführen. Meist treten die ersten Symptome im Alter von 1 - 4 Jahren auf.
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!!! Das wichtigste Symptom ist Juckreiz besonders an den Lefzen, um die Augen, an der inneren Seite der Ohrmuschel, Achseln, Pfoten, unbehaarter Bauch. Bei einigen Hunden tritt der Juckreiz generalisiert auf, bei anderen ist er begleitet von Niesen und Augenausfluß. Meist kommt es sehr schnell zu weiteren Veränderungender Haut, wie Infektionen mit Bakterien oder Hefepilzen, die Pusteln, Verdickungen und Dunkelfärbung der Haut und starke Schuppenbildung hervorrufen. Haarverlust und Wunden durch Selbsttraumatisierung, vermehrtes „Schwitzen“, veränderter Geruch und zu trockene oder fettige Haut sind weitere mögliche Veränderungen. Diese sekundären Veränderungen, insbesondere aber die Besiedlung mit Bakterien und Hefen nennt man sogenannte Flarefaktoren, die den Juckreiz immer schlimmer werden lassen. Daneben muss jedoch immer bedacht werden, dass verschiedene andere Erkrankungen ein ganz ähnliches Krankheitsbild hervorrufen, wie Sarkoptesmilbeninfektionen, andere Parasiten der Haut, aber auch Futtermittelallergien (siehe Merkblatt Futtermittelallergien). Diese müssen unbedingt ausgeschlossen sein, bevor die klinische Diagnose Atopische Dermatitis oder Allergie gestellt wird.
ALLERGIETESTVERFAHREN: Durch die Durchführung eines Allergietestes identifiziert man die auslösenden Allergene, um sie entweder vermeiden zu können oder eine Desensibilisierung durchführen zu können. Man unterscheidet dabei den Intrakutantest und den Bluttest. Im Bluttest werden spezifische Immunglobuline nachgewiesen (IgGd, IgE), die durch die Sensibilisierung des Patienten gebildet werden. Der Bluttest ist leicht durchzuführen, da nur eine Blutprobe genommen werden muss. Der Nachteil liegt darin, dass solche Immunglobuline auch bei gesunden Hunden nachgewiesen werden können und meist eine relativ kleine Auswahl an Allergenen getestet wird. Vorsicht sollte unbedingt bei den Ergebnissen hinsichtlich der Futtermittel angebracht sein, da es keine nachgewiesene Korrelation zu den klinisch relevanten Allergenen gibt. Zudem arbeiten die Labore mit qualitativ und von ihrer Zuverlässigkeit her unterschiedlichen Tests. Beim Intracutantest werden kleine Mengen einer wässrigen Allergenlösung in die Haut injiziert. Die Bindung von Allergenen an allergenspezifisches IgE bewirkt eine Freisetzung von verschiedenen Substanzen, die nach 30 Min. zu einer Quaddelbildung führt. Eine solche Quaddel ist Ausdruck einer typischen, positiven, allergischen Reaktion. Dieser Test wird von mir bevorzugt, da die Quaddelbildung eine allergische Sofortreaktion darstellt und ich viele Allergene (40 - 50 Einzelallergene) in kurzer Zeit testen kann. Der Nachteil liegt darin, dass der Hund geringgradig beruhigt werden muss und an der seitlichen Brustwand eine etwa handtellergroße Fläche rasiert wird. Vor der Durchführung eines jeden Allergietestes dürfen keine Kortisone (Depot-Präparate mindestens 6 Wochen, Tabletten mindestens 4 Wochen, Augen und Ohrensalben 2 Wochen), keine Antihistaminika (14 Tage) und keine Beruhigungsmittel (48 Stunden) gegeben werden. Wichtig ist in jedem Fall , dass allein auf Grund eines positiven Allergietestes keine definitive Diagnose einer Allergie gestellt werden kann, sondern nur ein in der Allergiediagnostik erfahrener Kliniker nach Ausschluß anderer Erkrankungen, Behandlung der Infektionen durch Bakterien und Hefepilze, Korrelation von Klinik und Allergietest die Diagnose Atopische Dermatitis stellen kann.
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THERAPIE: !! Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie ist sekundäre Infektionen mit Bakterien und Hefepilzen zu vermeiden oder immer wieder zu therapieren !! 1. Allergenvermeidung und Verminderung (hierzu extra Zettel). Diese Maßnahmen
müssen oft und gründlich wiederholt werden. In einer neueren Studie konnte allein durch diese Maßnahmen eine deutliche Verbesserung bei 50% der allergischen Tiere erzielt werden. Eine Möglichkeit ist Indorex Spray, welches Sie bei uns erhalten können. 2.
begleitende Maßnahmen wie häufiges kaltes Abduschen, Waschen mit hypoallergenen
und bakteriziden Shampoos, Antibiotika und Antimykotika bei Auftreten von Entzündungen, Anwendung von Feuchtigkeitsspendern bei trockener Haut, Vermeiden von Stress und Aufregung, Korrektur der Fütterung. 3.
Desensibilisierung: dabei werden Injektionen unter die Haut von langsam steigenden
Allergenmengen zunächst wöchentlich, dann monatlich, jedoch über mehrere Jahre und evt. lebenslang, verabreicht. Dies soll eine „Umkehrreaktion“ im Immunsystem hervorrufen. Beim Hund liegt die Erfolgsquote der Desensibilisierung mit spezifischen, im Intrakutantest ermittelten Allergenen zwischen 50 und 70%, d.h. es werden keine anderen Medikamente benötigt. Nebenwirkungen sind äußerst selten. Ungesättigte Fettsäuren ( Vita-Derm) Eicosapentaensäure (EPA 50mg/kg/KGW) und Docosahexaensäure (DHA 35mg/kg/KGW) , sogenannte omega 3Fettsäuren sollen zellmembranstabilisierend und entzündungshemmend wirken. Die genaue Dosierung ist zu beachten. Der Wirkungseintritt ist erst nach 4-6 Wochen zu erwarten. Sie eignen sich hervorragend zur unterstützenden Therapie!! 4. Antihistaminika: diese wirken jeweils kurzfristig (6 Stunden) gegen den Juckreiz und
müssen dementsprechend häufig gegeben werden, haben dafür jedoch meist keine oder nur geringe Nebenwirkungen, wie z.B. Müdigkeit. Da es etwa 10 verschiedene Antihistaminika gibt und jeder Hund unterschiedlich auf diese anspricht, müssen manchmal mehrere Antihistaminika immer für eine Woche ausprobiert werden bis ein geeignetes für Ihren Hund gefunden wird. 5.
Kortikosteroide: Cortison stellt nach wie vor ein häufig verwendetes und am stärksten
wirksames Medikament zur Behandlung der Atopischen Dermatitis dar, hat jedoch auch die meisten Nebenwirkungen (erhöhter Durst, vergrößerter Bauch, Leistungsschwäche usw), die bei unterschiedlichen Rassen zudem unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Depotinjektionen, die einige Zeit anhalten sollen, sind auf Grund der besonders starken Nebenwirkungen grund- sätzlich abzulehnen.
Prednisolon/Prednison Tabletten jeden 2. Tag sollten in einer Dosierung gegeben
werden, die den Juckreiz unterdrückt und Nebenwirkungen so gering wie möglich hält. Dies erfordert eine genaue Absprache mit dem behandelnden Tierarzt. 6.
Cyclosporin A ( AtopicaR) ist ein neues Medikament, das bei einer atopischen
Dermatitis mit gutem bis sehr gutem Erfolg eingesetzt werden kann. Es wird auch in der Humanmedizin bei Psoriasis und „Neurodermitis“ (veralteter Begriff für atopische Dermatitis) verwendet, allerdings sind beim Menschen Nebenwirkungen sehr viel häufiger und schwerwiegender. Beim Hund sind die Nebenwirkungen gering und durch eine veränderte Dosierung oder Absetzen des Medikamentes wieder rückgängig zu machen. Ich selbst habe an verschiedenen Studien mit Atopica mitgewirkt, bei denen wir die Hunde über ein Jahr betreut haben mit regelmäßigen Blutproben ect. und kann dies bestätigen. Über die Langzeitwirkung, wenn wir dieses Medikament über 5 - 10 Jahre einsetzen müssen, liegen noch keine ausreichenden Daten vor. Deshalb empfehle ich bei jungen Hunden auf jeden Fall eine Desensibilisierung zu versuchen, die Allergene zu reduzieren und essentielle Fettsäuren zuzufüttern. Cyclosporin ist leider sehr teuer. Nur Atopica oder Neoral aus der Humanmedizin sind microemulsifiziert und es empfiehlt sich nicht auf andere Präparate auszuweichen, die billiger sind aber nicht microemulsifiziert. 7.
Darüberhinaus gibt es Studien an einer kleineren Gruppe von Hunden mit guten
Erfahrungen bei dem Einsatz von Misoprostol oder Pentoxifillinen gerade auch bei saisonalen Allergien. Beides sind Medikamente die das Immunsystem vor allem an seinen Botenstoffen beieinflussen. Der Erfolg wird bei 60-70% angesetzt.
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TEGDN, Sensitivity reducing ingredient for nitrocellulose based Propellants Jaana Suuronen, EURENCO Vihtavuori, Ruutitehtaantie 80, FI-41330 VIHTAVUORI, 1. Background Nitroglycerin is an important and widely used component of explosive materials. In double base propellants it is a main component in addition to nitrocellulose and stabilizers. However, Nitroglycerin is dangerous to ha
19.07.2008 / Menschen und Leben / Seite 17 Zwischen Kiez und Kino Kida Ramadan – ein Schauspieler, der aus dem Alltag kommt Er spricht deutsch, arabisch, türkisch und kurdisch und spielt in seiner Freizeit gerne Boules: Filmkünstler Kida Ramadan (31) am Paul-Lincke-Ufer in Berlin-Kreuzberg. Foto: ND/Ulli Winkler Knallhart« steht in arabischen Buchstaben auf dem T-Shirt, das Ki