http://www.hiv-schule.de Unterstützung des Immunsystems bei HIV-Infektionen
Welche Möglichkeiten gibt es bei der Unterstützung des Immunsystems?
Bei einer HIV-Infektion sind die folgenden Stadien von einander abgrenzbar:
1. Andocken des Virus an den CD4 - Molekülen auf der Wirtszelle.
4. Hemmung der Translation von viralen Strukturen.
1. Andocken des Virus an den CD4 - Molekülen auf der Wirtszelle
Die Eintrittsstelle des Virus in die Wirtszelle ist der CD4 Rezeptor.
Wird dieser Rezeptor beeinflusst, so kann die Infektion der Zelle verhindert werden.
Versuche mit DEXTRANSULFAT werden in den USA durchgeführt. Bei Dextransulfat
handelt es sich um ein polyanionisches Polysaccharid, welches auch zur Senkung
des Cholesterinspiegels im Blut verwendet wird.
Die vermutete Wirkung liegt wahrscheinlich in der Hemmung der Bindung des Virus
an die Wirtszelle. Die CD4 Rezeptormoleküle werden nicht mehr als Eintrittsstelle
verwendet. Ein synthetisch hergestellter CD4 - Rezeptor hat eine ähnliche Wirkung.
Die Viren docken an die im Blut befindlichen Rezeptoren und nicht an die
Rezeptoren auf den Membranen der Wirtszelle an.
2. Hemmung der RNA - Freisetzung
Bei der therapeutischen Ansatzmöglichkeit der Hemmung der RNA - Freisetzung gibt
es bislang noch keine erfolgversprechenden Ansätze.
3. Hemmung der Reversen Transkriptase
Die Hemmung der Reversen Transkriptase ist der bisher am häufigsten genutzte
Für die Vermehrung der HI-Viren stellt die Reverse Transkriptase ein
Man versucht bei diesem Therapieansatz die virale Reverse Transkriptase zu
hemmen, um so letztlich die Vermehrung und Verbreitung der HI-Viren im
Die normalen, im Zytoplasma vorkommenden DNA-Bausteine besitzen alle eine OH-
Gruppe, an die der jeweils folgende DNA-Baustein bei der Transkription gebunden
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Der Therapieansatz besteht nun darin, der Reversen Transkriptase einen Baustein
anzubieten, dem diese OH-Gruppe fehlt. Ein solcher Baustein ist das AZT
(Azidothymidin, Handelsname des Medikaments: Retrovir). Dieses wird von der
viralen Reverse Transkriptase in den DNA-Strang eingebaut. Die Folge ist ein DNA-
Ketten-Abbruch, weil keine Bindungsmöglichkeit besteht. Der Kopiervorgang des
viralen Erbgutes ist damit beendet. Neben AZT werden weitere Verbindungen
eingesetzt, wie z.B. Desoxydidehydrothymindin (d4T, Handelsname: Zerit),
Didesoxycytidin (ddC, Handelsname: Hivid), Didesoxyinosin (ddI, Handelsname:
Videx), und Thiacytidin (3TC, Handelsname: Epivir).Diese Medikamente wurde lange
einzeln verabreicht (Monotherapie), heute werden sie meist als
Kombinationspräparate mit bis zu drei Wirkstoffen angewandt.
Diese Therapie bringt jedoch erhebliche Nebenwirkungen mit sich. Vor allem, weil die
medikamentös zugeführten, OH-gruppen-freien DNA-Bausteine auch bei den
normalen (d.h. nicht viralen) Transkriptionen verwendet werden und so auch die
Verdopplung gesunden Erbgutes verhindern. Von dieser Nebenwirkung sind
insbesondere Zellen in Organen betroffen, in denen häufige Zellteilungen stattfinden,
wie beispielsweise dem Darmgewebe und dem Knochenmark.
4. Hemmung der Translation von viralen Strukturen
Bei der Translation der viralen Gene in Genprodukte sind prinzipiell die selben
Medikamente wie bei der Hemmung der Reversen - Transkriptase einsetzbar.
5. Hemmung der viralen Proteasen
Thiophosphat - Oligodesoxynucleotid kann an eine mRNA andocken und sperrt
dadurch die Übersetzung der genetischen Information.
Diese Translationsperre verhindert die Bildung der Virusprodukte, also auch der
Die gezielte Hemmung der bereits vorhandenen Virus - Proteasen ist zur Zeit ein
Wird eine Substanz gefunden, die in die Zelle eindringen kann und die Virusenzyme
(Reverse - Transkriptase, Proteasen) gezielt hemmt, so wäre dies ein sehr
vielversprechender Fortschritt. Die Wirkung kann über eine kompetetive, eine
inhibitorische oder auch allosterische Wecheslwirkung eintreten, in Abhängigkeit vom
6. Hemmung der Ausknospung von Viren
Die im Körper vorhandenen Stoffe wie Interferone und Interleukine haben
unterstützende Wirkung auf das Immunsystem.
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Bei alpha - Interferon ist eine Verringerung der Ausknospung von Virusteilchen
Dies stellt eine Möglichkeit dar, das Immunsystem bei einer Infektion zu stabilisieren.
Ein stabilisiertes Immunsystem kann die opportunistischen Infektionen effizienter
Therapeutische Ansatzmöglichkeiten bei HIV – Infektionen: Impfstoffentwicklung Bestandteile der Stand der Ent- Vorteile Nachteile Impfstoffe wicklung
bisher nur im Affen enthält alle Struktur- gewisse Risiko, dass
die Präparation noch einzeln aktive Viren
enthält; Impfstoff im Affenmodell nicht erfolgreich
einfach herzustellen lösen keine starke
von HIV – Genen in menschlichen Zellen schaden könnte
lebende Vektorviren, die Phase I und Phase kein Risiko für junge
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attenuierte Salmonellea), Laborentwicklung Expression von
Lebend – Vektoren plus aufgereinigtes gp 120 als Verstärkung)
Übersicht der Wirkstoffe
Zusammenstellung von Wirkstoffen, bei denen Hoffnung besteht, dass sie sich als
Alle aufgeführten Substanzen haben sich bei Laborversuchen in der einen oder
anderen Weise als gegen HIV wirksam erwiesen; viele sind gegenwärtig in
verschiedenen Phasen der klinischen Prüfung.
Phase - I Studien werden gewöhnlich an einer kleinen Zahl von Patienten
durchgeführt und sollen Erkenntnisse über Toxizität, höchste verträgliche Dosis und
den Wirkmechanismus des Medikaments im Körper erbringen.
Phase II und Phase III - Studien umfassen mehr Versuchspersonen und dienen
dazu, die Wirksamkeit des neuen Medikaments zu bestimmen.
Medikament Wirkungsmechanismus Bemerkungen
Wird außerhalb der USA oral zur Senkung
der Cholesterin – Konzentration im Blut
angewendet; Prototyp der polyanionischen Polysaccharide mit Anti – HIV – Aktivität. Phase II Studien haben in San Francisco General Hospital begonnen
vermindert opportunistische Infektionen; kann HIV – bedingte geistesschwäche bessern; schädigt das Knochenmark
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Antivirale Wirkung sogar in sehr niedriger
nerven kann durch alternierende Medikation mit AZT vermieden werden; gegenwärtig allein und in Kombination mit AZT in Phase II – Tests
In vitro relativ geringe Toxozität für
Knochenmarkszellen; gegenwärtig in Phase
Phase II – Tests zeigen Hinweise auf eine gewisse Aktivität gegen HIV
In vitro auch gegen gewisse Mykobakterien
wirksam; die AIDS – Patienten befallen können; Phase I – Tests abgeschlossen
Nur teilweise gegen HIV wirksam; wirkt in vitro AZT entgegen. Klinische Studien haben bislang nicht erkennen lassen, dass es HIV – Antigenspiegel im Serum von Patienten reduziert
sequenzunspezifische Wirkung haben; noch
in einem sehr frühen Entwicklungsstadium
darunter Blockade der viralen Proteinsynthese
Verringert die Bildung von Syzytien und die
Zuckergruppen der viralen Infektiosität des Virus; noch in einem sehr Proteine stutzen
alpha - Interferon Könnte das Ausknospen
Wirkt auch direkt gegen Kaposi – Sarkome;
der Viren vermindern; wirkt gegenwärtig allein und in Kombination mit vielleicht auch über andere AZT in Phase II – Tests Mechanismen
Induziert Interferonbildung; Nur geringe Toxizität bei Patienten wirkt vielleicht auch über
beobachtet; gegenwärtig in groß angelegten
Bioethical reflections about the situation of the elderly Adjunct Professor of Ethics in the Superior School of Health of the University of Aveiro Correspondence to José Augusto R. Simões, Escola Superior de Saúde, Campus Universitário de Santiago, 3810-193 Aveiro, Portugal, [email protected] The progresses of medicine, by increasing longevity, as well as in geriatrics, by improving the elderly�
International Journal of Technology Assessment in Health Care , 26:2 (2010), 255–259. Policy brief on improving access to artemisinin-based combination therapies for malaria in the East African community Harriet Nabudere Makerere University Gabriel L. Upunda East African Community Malick Juma Ministry of Health, Zanzibar Keywords: Antimalarials, Care access, Health policy, East