Mitteilungen der NGM -2.Jahrgang Heft 2 Juni 2002 – Der Alte Friedhof in Parchim als Refugium verwilderter Liliengewächse Seiten 109
Der Alte Friedhof in Parchim als Refugium verwilderter
Seit die verwilderten Liliengewächse in Mecklenburg-Vorpommern intensiv kartiert werden, ist der Alte Friedhof in Parchim verstärkt ins Blickfeld der Botaniker gerückt. In seinen Rasenflächen haben sich unter dem Schirm des sehr schönen alten Baumbestands der Begräbnistätte, die 1808 vor der Stadtmauer angelegt und auslaufend bis etwa 1970 als solche genutzt wurde, Vertreter dieser Pflanzenfamilie üppig entfaltet. Darunter befinden sich auch einige bemerkenswerte Sippen. Ende März, Anfang April beeindrucken vor allem die ausgedehnten leuchtend blauen Felder der blühenden Sibirischen Blausterne (Scilla sibirica). Bei gründlicher Suche sind auch die kleinen selbständigen Tuffs der Gattung Schneestolz (Chionodoxa forbesii) zu entdecken. Zwischen und neben ihnen entfalten zahlreiche Goldsterne ihre Blüten. Tausende nicht blühende Jungpflanzen bilden dichte Rasen. Schon bei flüchtiger Betrachtung fallen unter den Wald-Goldsternen (Gagea lutea) durch ihre blaugraue Blattfärbung Vertreter der Sippe Gagea lutea var. glauca (BLOCKI) HEGI auf. Diese von DAHNKE (Parchim) hier schon notierte Sippe kommt HENKER (Neukloster) zufolge in Mecklenburg-Vorpommern relativ selten und nirgends in so prägnanter Ausprägung wie auf dem Alten Friedhof in Parchim vor. Etwa 50 % des Bestandes von G. lutea auf dem Friedhofsareal ist dieser „glauken“ Form zu zurechnen. Weniger häufig treten Exemplare des Wiesen-Goldsterns (Gagea pratensis) und des Acker-Goldsterns (Gagea villosa) in Erscheinung, Letztere sind vor allem bei trübem Wetter leichter zu finden, weil dann Gagea lutea und Gagea pratensis ihre Blüten meist geschlossen halten. Übrigens ist Gagea villosa, der in der Roten Liste Mecklenburg- Vorpommerns in der Gefährdungskategorie 2 geführt wird, auch unter den Linden vor dem Friedhofsgelände und in den nahegelegenen Wallanlagen nicht selten. Verliert der Flor der Goldsterne und Blausterne an Fülle und Leuchtkraft, entfalten auf dem Alten Friedhof Milchsterne ihre weißen Blütendolden. Auch sie sind in großer Zahl in den Rasenflächen der ehemaligen Begräbnisstätte zu finden. Dabei handelt es sich meist um Vertreter des Dolden-Milchsterns (Ornithogalum umbellatum L. agg.). Außerdem sind auch Vertreter der Sippe Bouches Milchstern (Orninthogalum boucheanum) zu finden. Zwischen dem hellgrünen Laub der Milchsterne fallen immer wieder die grau-grünen Tuffs des Weinberg-Lauchs (Allium vineale) auf. Der eingeweihte und ortskundige Besucher des Alten Friedhofs weiß aber auch einen relativ kleinen Bestand des seltenen Wunder-Lauchs (Allium paradoxum) zu finden, der mit seinen weißen Blüten und den hellgrünen Blättern im Meer der Milchsterne leicht übersehen werden kann. Der Wunder-Lauch oder Seltsame Lauch wurde erst 1999 von HENKER (Neukloster) und SLUSCHNY (Schwerin) auf dem Alten Friedhof entdeckt. Er scheint von einem angrenzenden Gartengrundstück ausgewildert zu sein. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es von dieser Art nur noch Vorkommen in Neubrandenburg und Schwerin. Das Vorkommen von Allium paradoxum und die üppigen Bestände der Gagea-Arten bestimmen den Wert des Alten Friedhofs als Refugium verwilderter Liliengewächse. Außerdem sind weitere Frühblüher hier zu beobachten (Adoxa moschatellina, Anemone nemorosa, Galanthus nivalis), so dass ein Besuch dieser Anlage für den botanisch Interesssierten im Frühjahr immer lohnend ist.
Anschrift des Verfassers: Claus Möller, Gartenstraße 21, 19370 Parchim, email
Mitteilungen der NGM -2.Jahrgang Heft 2 Juni 2002 – „Trollhand“ und Anis-Sägeblättling bei Ludwigslist gefunden Seiten 110
„Trollhand“ und Anis-Sägeblättling bei Ludwigslust
Am 08.08.2001 waren Frau Ilse Cöster, die Herren Heinz Sluschny und Uwe Jueg sowie die Verfasserin im Meßtischblatt 2635/3 auf Exkursion, um im Rahmen des Artenmonitorings den Standort der FFH-Art Schwimmendes Froschkraut (Luronium natans) zu kontrollieren.
Während die Botaniker am Waldtümpel nach ihrer „Superart“ suchten und soziologische Aufnahmen anfertigten, durchstreifte die Verfasserin das umliegende Gelände, um Pilze zu erfassen. Ein kleineres Gebüsch von Grauweiden (Salix cinerea) zog die Aufmerksamkeit auf sich, weil dort eine Reihe seltener Pilzarten zu wachsen vermögen. Schon der starke Anisgeruch in der Nähe des Weidengebüsches ließ auf die Anwesenheit vom Anis-Sägeblättling (Lentinus suavissimus Fr.) schliessen. Am Standort waren die Pilze in vielen Exemplaren an den toten, noch am Strauch ansitzenden, dünneren Zweigen zu finden. Dieser Pilz ist relativ selten und in der Roten Liste der Grosspilze von Mecklenburg-Vorpommern in Kategorie 2 (stark gefährdet) verzeichnet. Als ich die Sträucher nach anderen Arten absuchte, sah ich an einigen Ästen und Zweigen die „Trollhand“ (Hypocreopsis lichenoides (Tode: Fr.) Seaver, sh. Abb.). Der schwedische Trivialname „Trollhand“ ist wesentlich schöner als der deutsche, wörtlich übersetzte Artname, Flechtenartige Hypocreopsis. Diese Art ist ebenfalls stark gefährdet. Als weitere bemerkenswerte Art wurde in der Umgebung unter Birken die Stachelige Hirschtrüffel (Elaphomyces muricatus Fr.) gefunden. Die Hirschtrüffeln wachsen hypogäisch und sind meistens Zufallsfunde. An den Wühlstellen, wo Rot- oder Schwarzwild den Boden aufgescharrt haben, kann auch der Pilzfreund fündig werden. Die Hirschtrüffeln gelten als Aphrodisiakum und wurden noch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Apotheken als Brunftmittel für Kaninchen und andere Haustiere verkauft.
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In Mecklenburg-Vorpommern wächst unter Kiefern noch eine zweite häufigere Hirschtrüffelart (Elaphomyces granulatus Fr.), die Feinwarzige Hirschtrüffel. Im Herbst werden beide Arten von Kernkeulen parasitiert. Diese Pilze wachsen oberirdisch und verraten die unterirdischen Hirschtrüffeln. Nun muß man vorsichtig zu Werke gehen, um auch die Hirschtrüffeln zu bergen und die genaue Art bestimmen zu können. Eine Freude ist das Auffinden der genannten Pilzarten allemal. Exsikkate der genannten Arten sind im Pilzherbarium der Verfasserin hinterlegt.
KREISEL, H.: Hirschtrüffel – Stiefkinder der Mykologen? Bot. Rundbrief für Mecklenburg –
RYMAN, S.; HOLMASEN, I.: Pilze. Braunschweig 1992. SCHWIK, J.; WESTPHAL, B.: Rote Liste der gefährdeten Großpilze Mecklenburg-
Vorpommerns. 2. Fassung. Schwerin 1999.
Anschrift der Verfasserin: Brigitte Schurig, Bahnhofstr. 13, 19077 Sülstorf e-mail: Brigitte.
Mitteilungen der NGM -2.Jahrgang Heft 2 Juni 2002 – Dreistachlige Stichlinge (Gasterosteus aculeatus) überlebten zwölf Stunden an Land Seiten 111-112
Dreistachlige Stichlinge (Gasterosteus aculeatus)
Gartenteichbesitzer sind gut beraten, im Herbst ein Netz über ihren Teich zu hängen, um den Laubeintrag gering zu halten. Bäume zur Beschattung von solchen Kleinstbiotopen sind ungemein wichtig und verhindern eine zu starke Sonneneinstrahlung. Dadurch kann auch ein übermäßiges Algenwachstum vermieden werden. Der Nachteil, der dem Teich durch die Eutrophierung und übermäßigen Eintrag von Biomasse entsteht, kann mit einem Textilnetz leicht wettgemacht werden. In diesem Sinne hatte ich auch über unseren mittleren Gartenteich, der einen Durchmesser von etwa fünf Metern hat, im Spätherbst ein Netz gespannt. Dieser Teich litt besonders stark in der Vergangenheit unter Falllaub, da rings herum Weißbuchen, Eschenahorn und eine Grauweide standen. Im Teich selbst
Wasserwanzen und andere kleinere Wassertiere. Über die Libellenfauna unserer Jasnitzer Teichlandschaft hatte ich bereits einen kleinen Bericht geliefert (ZESSIN, 1998).
Abb. 1: Der Rand des mittleren Teiches mit dem Textilnetz und dem heraus gezogenen Buchen- und Weidenlaub, in dem neun Dreistachlige Stichlinge zwölf Stunden an Land überlebten
Als ich am späten Nachmittag des 11. März 2002 gemeinsam mit meinem Sohn Jan das durch das Laub tief im Wasser hängende Netz aus dem Teich zog, breiteten wir es zuerst am Ufer aus. Dadurch wollten wir den Molchen, die mit dem Laub an Land gezogen worden waren, ermöglichen, wieder in den Teich zurück zu finden. Etwa zwanzig Molche, darunter auch große ausgewachsene Männchen und Weibchen, fanden wir im Laub und setzten sie wieder ins Wasser zurück. Auch etwa die gleiche Anzahl Stichlinge retteten wir auf diese Weise vor dem Erstickungstod an Land. Da die Dunkelheit rasch anbrach, beeilten wir uns mit der Rettungsaktion. Schließlich meinten wir, alle Tiere gefunden zu haben und beendeten, als wir kaum noch etwas sehen konnten, das Absuchen und Auseinanderkratzen des Laubes. Unser
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Gewissen hatten wir ziemlich beruhigt, als wir den Ort verließen und uns ins Haus begaben. In der Nacht war mit Frost zu rechnen, da erste Sterne sichtbar wurden. Am anderen Morgen, bereits bei Tageslicht, ging ich erneut zu der Laubansammlung, die am Rande des Teiches lag. Oberflächlich waren die Blätter leicht angefroren, darunter blieben sie von Frost verschont. Als ich daran ging, die Blätter erneut zu durchsuchen, fand ich bald den ersten kleinen Molch, der vor Kälte klamm war und sich nicht bewegte. Schließlich hatte ich drei übersehene Molche gefunden und sie wieder ins flache Wasser am Teichrand gesetzt. Dann fand ich den ersten kleinen Stichling, der sich zu meiner Überraschung bewegte. Ich setzte ihn sofort ins Wasser, wo er mit raschen Schwimmbewegungen ins Tiefe entschwand. Nach und nach fand ich noch weitere acht Stichlinge, die alle noch lebten. Nur einer schwamm davon im Wasser eine orientierungslose Runde, alle anderen schienen keine Sauerstoffdefizite zu haben. Unter den Stichlingen befand sich auch ein großes Männchen mit roter Kehle, der die lange Zeit ebenfalls unbeschadet überlebt hatte. Offensichtlich war dies einerseits durch die tiefe Temperatur, die den Stoffwechsel reduziert hatte und durch das feuchte Milieu inmitten der Blätter möglich gewesen. Dadurch war eine Aufnahme von Sauerstoff über die Kiemen erhalten geblieben. Vielleicht hat auch ein leichter Wasserstrom, der durch die Schwerkraft an den Blättern entlang von oben nach unten floss und viel Sauerstoff durch die große Oberfläche aufgenommen hatte, dieses ungewöhnliche Überleben über zwölf Stunden an Land bewirkt. Literatur ZESSIN,
Entomologischen Vereins Mecklenburg, Virgo 2,1: 43-49. 5 Abb., 1 Tab., Schwerin.
Anschrift des Verfassers: Dr. Wolfgang Zessin, Lange Str. 9, D-19230 Jasnitz
Mitteilungen der NGM -2.Jahrgang Heft 2 Juni 2002 Kurze Mitteilungen
Fund einer Taubnessel – Hybride(Lamium x holsaticum)
Am 19.05.2001 kartierten wir südwestlich des Dassower Sees (Kreis Nordwestmecklenburg) Mollusken und Pilze. Dabei entdeckten wir ein Vorkommen der in Mecklenburg-Vorpommern seltenen Taubnessel-Hybriden Lamium holsaticum E. H. L. KRAUSE. Sie entsteht aus der Weißen Taubnessel (Lamium album L.) und der Gefleckten Taubnessel (Lamium maculatum L.). Östlich der Straße zwischen Sülsdorf an der B 105 und Teschow zweigt an einer 90°-Linkskurve ein Weg in Richtung Nordosten ab. Dieser ist nordseitig von Hecken gesäumt, südseitig mit kleinen Mischwaldparzellen (Erlenwald mit Haselnuß, Birken und Weiden) umgeben. Dahinter schließen sich landwirtschaftliche Nutzflächen an. Der Fundort befindet sich fast am östlichen Heckenende, bevor eine Wiese mit anschließendem Wald beginnt. MTB 2231/1 – Schönberg (Gauss-Krüger), Rechtswert: 4427044, Hochwert: 5974634Am östlichen Heckenrand erstreckt sich ein relativ großer Bestand an Taubnesseln. Auffällig war, dass inselartig, aber flächig, weißblühende, purpurblühende und rosablühende Pflanzen vorhanden waren, die Hybride genau zwischen den Eltern. Eine Fläche von ca. 20 m2 nimmt Lamium x holsaticum ein. Die Eltern sind in einer größeren Anzahl vorhanden. In allen Merkmalen steht die Hybride zwischen ihren Eltern, besonders auffällig in der Blütenfarbe. Eine kräftige Fleckung der Unterlippe war nicht zu erkennen. Der Haarring am Grund der Kronenröhre ist bei der Hybride eher waagerecht, wie bei Lamium maculatum. Die Blätter hingegen ähneln mehr Lamium album, sie laufen, wie bei der Elternart, in eine deutliche Spitze aus. Belegexemplare und Fotos sind bei den Autoren vorhanden.
Uwe Jueg, Schweriner Allee 16, 19288 Ludwigslust, e-
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Die Gefleckte Weinbergschnecke Cornu aspersum (O. F. MÜLLER 1774) in Mecklenburg-Vorpommern
Die Gefleckte Weinbergschnecke ist in der gesamten Mittelmeerregion sowie in West-Europa häufig anzutreffen. In Deutschland wird nur das Rheintal besiedelt. Überall auf der Welt, sogar bis nach Neuseeland, ist Cornu aspersum (Synonyme: Helix aspersa und Cryptomphalus aspersus) verschleppt worden. Unter den vielen im Handel und in der Gastronomie angebotenen Weinbergschnecken ist Cornu aspersum die häufigste. Die Biotope, welche bevorzugt werden, sind meist synanthropen Charakters, wie z.B. Gärten, Parkanlagen, Hecken und im Küstenbereich auch Dünen. Im Gegensatz zu unserer heimischen Weinbergschnecke (Helix pomatia) ist Cornu aspersum kleiner, hat eine starke weiße Lippe, bis zu 5 sehr variable Bänder mit weißen Flecken und eine bräunliche bis gelbliche Grundfärbung. Charakteristisch ist die scharfe, netzförmige Runzelung. Aus Norddeutschland sind bisher nur wenige Einschleppungen bekannt geworden. In Schleswig-Holstein wurde einmal ein Jungtier mit Gemüse bzw. Obst nach Travemünde verschleppt, bei Heiligenhafen existiert eine Population seit Ende der 1960er Jahre (WIESE 1991). Jetzt ist Cornu aspersum dort sehr selten geworden. Aus Mecklenburg-Vorpommern gab es bis 2001 keine Fundmeldungen. Am 13. Februar 2001 fanden H. Menzel-Harloff und U. Jueg auf dem Gelände des Gartenmarktes der „Storchennest GmbH“ in Ludwigslust (MTB 2634/4), in der Nähe des
Gewächshaussockels (JUEG 2001). Trotz Suche konnten aber keine weiteren Tiere nachgewiesen werden. Mit Sicherheit ist dieses Tier mit Pflanzen eingeschleppt worden, denn der Gartenmarkt bezieht zahlreiche Pflanzen aus Spanien. Am 07. Dezember des gleichen Jahres konnte der Autor am sogenannten „Fontänenhaus“, zwischen Schloß und Gartenmarkt gelegen, zwei Jungtiere an einem an die Ostseite des Hauses gelehnten Plastikteil beobachten. Am 24. Januar 2002 wurden am benachbarten Schuppen zwei weitere Juvenile als Leerschale nachgewiesen. Es ist nicht auszuschließen, daß Cornu aspersum bereits ein weiteres Areal in Ludwigslust besiedelt. Einen zweiten Fundort dieser interessanten Schnecke konnte Prof. M. Grünwald in Neubrandenburg (MTB 2445/1) ermitteln. Am 31. Oktober 2001 fand er im Ortsteil Broda in der Paul-Lincke-Straße 12 in einem Kellerfenster-Lichtschacht ein ausgewachsenes Exemplar. Auch hier ist eine Verschleppung mit Garten- oder Zierpflanzen anzunehmen. Dieses und drei der aus Ludwigslust bekannten Exemplare befinden sich in der Sammlung des Autors. Literatur JUEG (2001): Die Mollusken (Gastropoda & Bivalvia) im Stadtgebiet von
Ludwigslust. – Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft 1: 13-50, Bremen.
WIESE, V. (1991): Atlas der Land- und Süßwassermollusken in Schleswig-Holstein.
– Hrsg.: Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege Schleswig-Holstein, 251pp., Kiel
Anschrift des Autors: Uwe Jueg, Schweriner Allee 16, 19288 Ludwigslust, e-
Mitteilungen der NGM -2.Jahrgang Heft 2 Juni 2002 Kurze Mitteilungen
Silberreiher (Casmerodius albus) in der Lewitz
Am 17.02.1974 wurde in der Lewitz der erste Silberreiher von Dr. H. Zimmermann und S. Kobus beobachtet. Die weiteren Nachweise stammen vom August 1978 und Februar 1981. In den nachfolgenden Jahren wurden immer wieder unregelmäßige Beobachtungen von einzelnen Silberreihern gemacht. In den 1990er Jahren wurden regelmäßig Vögel beobachtet, auch einmal zwei Silberreiher. Vom 19.10.2001 bis Mitte November 2001 wurden in der Lewitz ständig 3-5 Vögel gesichtet. Das ist die größte Zahl bisher in der Lewitz beobachteter Silberreiher. Auch aus anderen Landesteilen wurden Nachweise gemeldet. Die nächsten Brutplätze der Silberreiher liegen in Bulgarien, Rumänien, Ungarn und am Neusiedler See in Österreich. Wahrscheinlich gibt es auch noch Brutzplätze im Süden der Tschechischen Republik. Möglicherweise kann es auch bei uns bald zu Brutversuchen kommen.
Anschrift des Autors:Siegfried Kobus, Parchimer Straße 23, 19306 Alt-Brenz
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Ein Fund der Zweifarbfledermaus in Ludwigslust
Die Zweifarbfledermaus (Vespertilio
Mecklenburg-Vorpommern sowie in Deutschland zu den seltesten Fledermäusen, weshalb sie auch in die Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) der Roten Liste von Mecklenburg-Vorpommern eingestuft wurde. In Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang nur vier Wochenstuben nachgewiesen, erstmalig Mitte der 1980er Jahre in Graal-Müritz. Ansonsten beschränken sich die Beobachtungen auf einzelne Tiere. So auch am 16. Januar 2002, als in Ludwigslust ein männliches Exemplar gefunden wurde. Schüler der Lenné-Schule entdeckten ein frei hängendes Tier an der Südseite des Schulgebäudes in einem Winkel direkt an der Unterkante der Außenisolierung in ca. 1,50 m Höhe. Wie das Tier dort hin gelangte bzw. wo es her kam, konnte nicht ermittelt werden. Am rechten Flügel war das Tier verletzt (Quetschung), was auf eine Vertreibung aus einem nahe gelegenen Winterquartier deuten könnte. Die Bestimmung als Zweifarbfledermaus wurde freundlicherweise von den Herren Dr. R. Labes und U. Binner (beide Schwerin) bestätigt. Dieser Fund ist der erste für West-Mecklenburg, von einem Detektornachweis bei Klein Laasch (mdl. Mitt. Labes) abgesehen.
Anschrift des Autors:Uwe Jueg, Schweriner Allee 16, 19288 Ludwigslust, e-
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