Empfehlungen zum MRSA-Management im ambulanten Bereich und in Pflegeheimen Version 07/2010 vorläufig Verfasser: N.Oster, Gesundheitsamt Waldshut 1/2 Empfehlungen zur MRSA-Dekolonisierung in Pflegeheimen und ambulantem Umfeld Szenario: Patient mit MRSA wird aus Klinik in ein Pflegeheim (oder nach Hause) entlassen. EMPFEHLUNGEN ZUM MRSA-INFORMATIONSMANAGEMENT: • Die verlegende Einrichtung informiert den weiterbehandelnden Arzt, die Pflegezuständigen und ggfs. den Krankentransportdienst über das Vorliegen einer MRSA-Besiedlung über die betroffenen Körperstellen den Dekolonisierungsstatus (ggfs. dekolonisierungshemmende Faktoren angeben)
Hierzu können der MRSA-Überleitbogen und der MRSA-Dekolonisierungsbogen des MRE-Netzwerks Hochrhein
verwendet werden (s. Anlage oder anfordern unter 07751-865122 (Dr. Oster, Gesundheitsamt Waldshut).
• Nach Möglichkeit sollten sich behandelnder Arzt und Pflegende über die Möglichkeiten einer Dekolonisierungs-
maßnahme (falls noch nicht erfolgt oder begonnen) verständigen.
• Der Patient bzw. die Angehörigen müssen über die Möglichkeit einer Dekolonisierung informiert werden. • Es sollte geklärt werden, wer die Kosten für Dekolonisierung und Kontrollabstriche übernimmt. Von den für
die Dekolonisierung notwendigen Mitteln wird i.d.R. nur Mupirocin-Nasensalbe sowie Materialien zur Wundbe-handlung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Mittel für Haut-, Schleimhaut-, Flächen- und In-strumentendesinfektion sowie die Kosten für die Kontrollabstriche werden i.d.R. nicht übernommen.
EMPFEHLUNGEN ZUR MRSA-DEKOLONISIERUNG: Ziele: Infektionsprophylaxe, Reservoirreduktion für die Umgebung, Beendigung der Isolation (wichtig für Bewohner von stationären Einrichtungen!) Ausschlusskriterien: Patienten mit empfindlicher Haut, Atopiker Ablauf: Eine MRSA-Dekolonisierung sollte an 5 aufeinanderfolgenden Tagen wie folgt durchgeführt werden: Maßnahmen Häufigkeit Wirkstoff Bemerkungen
Konsequente Händehygiene durch Patient und
Eine streichholzkopfgroße Menge auf Watteträger in jedes Nasenloch applizieren. Danach die Nase zu-sammendrücken und zwischen Daumen und Zeigefin-ger massieren.
Desinfizierende Rachenspülung und Mundpfle-
Die Schleimhaut muss vollständig benetzt sein (gründ-
Mobile Patienten nach Herstellerangaben duschen
bzw. mit Desinfektionslösung von Kopf bis Fuß einrei-
ben, Einwirkzeit beachten. Immobile Patienten mit verdünnter warmer Desinfekti-onslösung abwaschen. Einwirkzeit beachten. Danach Patienten abtrocknen.
tion z.B. mit Octenidin oder Chlorhexidin
Nach der Ganzkörperwäsche zur Verhinderung der
Desinfektion der patientennahen Flächen
(Bettgestell, Gehhilfen, Rollstuhl, Nacht-
schrank, WC, WC-Stuhl, Türklinken, Waschbe-
cken, Griffe, Tisch, Stuhl etc., Boden etc.) Desinfektion oder Austausch der patientenna-
(Kämme, Bürsten, Nagelscheren, Einmalrasie-
rer, Sehhilfe, Schmuck, Hörgerät, Telefon,
Geschirr, Flaschen, PC-Tastatur, Medikamen-tenbox, Stethoskop, Thermometer, RR-Manschette, Inhalierhilfen, Absauggerät etc. ) Zahnpflege: Einmalzahnbürsten verwenden,
In Desinfektionsmittel einlegen, Einwirkzeit beachten.
Desinfektion Zahnprothesen siehe nebenste-
Wunde mit Desinfektionslösung reinigen, Einwirkzeit
Eine streichholzkopfgroße Menge mit Watteträger auf Insertionsstelle auftragen
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EMPFEHLUNGEN ZU MRSA-KONTROLLABSTRICHEN: Am 4. Tag nach Ende der Dekolonisierungsmaßnahmen können die ersten Kontrollabstriche genommen werden. Insgesamt sind 3 negative Kontrollabstrichsets erforderlich. Der Abstand zwischen den einzelnen Abstrichsets sollte mindestens einen Tag betragen. • Pro Abstrichset sollten Abstriche von folgenden Körperstellen durchgeführt werden:
• 1 Abstrichtupfer für beide Nasenvorhöfe (immer) • 1 Abstrichtupfer für den Rachen (immer) • 1 Abstrichtupfer für beide Leisten (immer) • Gegebenenfalls Wundabstriche. Bei mehreren Wunden sollte pro Wunde ein neuer Abstrichtupfer ver-
• Ggfs. Insertionsstellen von Kathetern (z.B: Port, PEG, suprapubischer BK) • Ggfs. Trachealkanüle
Es ist von Vorteil, alle Abstriche, die zu einem Abstrichset gehören am selben Tag abzunehmen (z.B. bei Wundbe- siedlung am Tag des Verbandswechsels). Auf dem Anforderungsschein für das Labor sollte immer „MRSA-Screening“ angegeben werden. Dies reduziert die Kosten für die Laboruntersuchung. Wird in 3 aufeinanderfolgenden Abstrichsets kein MRSA mehr nachgewiesen, gilt die Person als nicht mehr über- tragungsfähig. Etwaige Isolationsmaßnahmen können dann wegfallen. Kontrollabstrichsets sollten jedoch nach 3-6 und nach 12 Monaten nach Dekolonisierungsmaßnahme erfolgen, da es häufig zu Spätrezidiven kommt. Wird bei dem Patienten im Verlauf der ersten 3 Abstrichsets wieder MRSA nachgewiesen (auch wenn nur ein Ab- strich positiv ist), sollte eine zweite Dekolonisierungsmaßnahme mit erneut 3 Kontrollabstrichsets erfolgen. Es wird empfohlen, in der Regel nicht mehr als 2 Dekolonisierungsversuche zu unternehmen. Sanierungsresistente Personen haben häufig sanierungshemmende Faktoren wie z. B. Dialysepflicht, Langzeitkatheter, chronisches Hautulcus, häufige Antibiotikatherapie. Bei Fragen zum MRSA-Management können Sie sich an folgende Einrichtungen wenden: Landratsamt Waldshut – Gesundheitsamt Dr. Nadja Oster, Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Im Wallgraben 34, 79761 Waldshut-Tiengen. Telefon: 07751 86-5122, E-Mail: oder an die MRE-Hotline des MRE-Netzwerks Baden-Württemberg und des Antibiotikaresistenznetzes Südwest: [email protected]
(Kostenlose Beratung zu allen Fragen rund um MRE für professionelles Personal aus Medizin und Pflege mit Ant- wort innerhalb 24h)
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EMRP Call 2010 – Industry & Environment Topic number: SRT-13i Title: Ionising radiation metrology for metallurgical industry Abstract Foundries produce millions tons of steel a year that could potentially be contaminated by melting radioactive sources hidden in scraps. This can result in contamination of cast metal, furnaces, the environment and the irradiation of