Protokoll der Sitzung des Drogenausschusses am 16.3.2010 (Erweiterte Sitzung zum Thema Medikamentenmissbrauch) Zu Gast waren Frau Stolz und Herr Pintscher, Beratungsapothekerin bzw. Sozialarbeiter und Diplom-Pädagoge bei der AOK, die im Rahme der Kooperation von KHG und AOK über das Thema Medikamentenmissbrauch informierten. Zusammengefasst wurde in Vortrag und anschließender Diskussion Folgendes vermittelt: Begriffsklärung: Von Medikamentenmissbrauch wird gesprochen, wenn Medikamente dauerhaft (ohne ärztliche Empfehlung) eingenommen werden und eine körperliche und/oder seelische Abhängigkeit besteht. Hauptsächlich betroffene Medikamente:
Psychoanaleptika (= anregende Psychopharmaka)
Häufige Folgen sind – je nach Art des Medikaments – ernstzunehmende körperliche Schäden, z.B. Störung der Darmfunktion oder Nierenversagen. Gründe für Medikamentenmissbrauch: Wie beim Drogenmissbrauch stehen häufig Ängste, Probleme, Leistungsdruck oder Vorbilder im Hintergrund einer Abhängigkeit. Hinzu kommen als Ursache Erkrankungen, die zur Einnahme eines Medikaments führen. Weiter ist die Legalität und die leichte Beschaffbarkeit von (nicht verschreibungspflichtigen) Medikamenten zu nennen, damit wird Medikamentenmissbrauch zur unauffälligen Sucht. Manchmal steht auch leichtfertiger Umgang mit Verschreibungen von Ärzten am Anfang, zumal nicht immer eine ganzheitliche, ursächliche Behandlung im Vordergrund steht, sondern eine symptomale, so dass die Beschwerden nach Absetzen des Medikaments erneut auftreten und seine erneute Einnahme provozieren. Vorbeugung: Kindern sollte von Anfang an der Unterschied zwischen Nahrungsmitteln, Naturheilmitteln und (chem.) Medikamenten und ein kritischer Umgang mit diesen beigebracht werden, nicht jedes kleine Unwohlsein durch Arzneimittelgabe behoben werden. Ein offenes Ohr für Probleme sollte den schnellen Griff zur Tablette ersetzen. Auf gesellschaftlicher Ebene muss der Leistungsgedanke hinterfragt werden. „Hirndoping“: Unter diesem Begriff wird der Missbrauch von bestimmten Psychoanaleptika zur Zeit in den Medien breit diskutiert. Darunter fallen ADHS-Medikamente (Ritalin, Strattera) und andere Mittel, die etwa gegen Tagschlaf eingesetzt werden. Allen ist gemeinsam, dass sie die Konzentrationsfähigkeit und die allgemeine Leistungsfähigkeit erhöhen, so dass sie zur Prüfungsvorbereitung oder in stressigen Berufen missbraucht werden. Insbesondere in Amerika ist entsprechender Gebrauch verbreitet. Da ein großer Teil dieser Medikamente nicht nur verschreibungspflichtig ist, sondern sogar unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, findet die Beschaffung bei uns vor allem über das
Internet (und damit aus dem Auslang) statt. Über Spät- und soziale Schäden ist noch wenig bekannt. Nach Auskunft der anwesenden Schülerinnen ist der Missbrauch von Psychoanaleptika am KHG (noch) kein Thema. Risiken für ADHS-Kinder Die starke Zunahme der Verschreibung von Ritalin für mutmaßliche ADHS-Kinder in den letzten Jahren ist etwas gebremst, die großzügige Praxis wird nun kritischer gesehen – Psychotherapien erscheinen in vielen Fällen die sinnvollere Alternative. Tatsächlich scheint aus Untersuchungen zu folgen, dass der Anteil derjenigen, die später zu illegalen Drogen greifen, unter den Ritalin-Kindern höher ist (die Ursächlichkeit ist aber nicht belegt). Leber- und Nierenschäden sowie (vorzeitige) Herz-Kreislaufprobleme werden befürchtet, aber auch hier fehlen noch Langzeitstudien. Zahlen: In Deutschland sind etwa 1,6 Millionen Menschen arzneimittelabhängig, davon 1,3 Millionen Erwachsene und 1,2 Millionen, die von Schlafmitteln abhängig sind. Therapie: Entgiftung muss – wie bei Alkohol und illegalen Drogen – in Spezialkrankenhäusern vorgenommen werden. In jedem Fall sind darüber hinaus regelmäßige Gespräche mit professioneller Suchtberatung über Monate erforderlich. Einsicht in die Notwendigkeit des Entzugs ist beim Betroffenen Voraussetzung. Die Entgiftung wird von Kranken- oder Rentenversicherung bezahlt. Der Entzug bei Medikamentenabhängigkeit wird als ähnlich schwierig und unangenehm beschrieb wie bei Heroin. Schule: In der Schule sollte versucht werden, den Leistungsdruck abzumildern und Alternativen für den Umgang damit anzubieten, etwa Entspannungsübungen und Meditation – insbesondere in Vorbereitung auf die Abiturprüfung werden entsprechende Kurse am KHG bereits durchgeführt, auch in der Mittagspause gibt es ein Entspannungsangebot. Ein Ruheraum wird angeregt. Behandlung des Themas im Biologie-, Religions- und Politikunterricht erscheint möglich und erfolgt teilweise bereits, speziell im Bereich Schönheitsideale, wo neben Schlankheitsmedikamenten auch Essstörungen zu thematisieren sind. Materialien sind u.a. hierzu auch von der BZGA zu beziehen. Für das Protokoll: Horst Knoblich
Skin Endpoint Titration (S.E.T.) Skin Endpoint Titration is a method of testing the skin to determine the presence on allergic disease. Small amounts of diluted allergen extracts are injected into the skin. After waiting ten minutes, the skin is examined for a reaction. This procedure is repeated using two to three dilutions of the extracts, getting subsequently stronger each time. Once your
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