ROMANE UND ERZÄHLUNGEN Sie sind beide 1965 geboren, legen ihr viertes Buch vor und bearbeiten dasselbe Themenfeld:
Ein halbes Jahr lang ist der Erzähler inDaniel Goetschs Roman «X» wegen einer
Cantautori, Erfolg, Absturz und die Liebe. Franco Supino nimmt sich die legendären Biografien von Dalida und Luigi Tenco zur Vorlage, während Urs Augstburger seine Helden frei erfindet.
nach seiner Genesung ist nichts mehr wiees war. Sein bester Freund ist aus dem Stu-dium aus- und in den illegalen Medika-mentenhandel eingestiegen. Lea, die
Frau, die er seit der Schulzeit ebenso aus-dauernd wie hoffnungslos liebt, ist un-auffindbar. Die Stadt, augenscheinlich
siert. Und hinter vermeintlicher Beschau-
lichkeit lauert allerorten Bedrohliches.
auf grössere Resonanz musste das Lied je-
Doch ist diese Bedrohung real – oder re-
sultiert sie vielmehr aus der überspann-
autore Luigi Mai (ein Verlustgeschäft) und
fest, ist der Erzähler. Die Generation X, an
die der Titel denken lässt, diese – wie es im
lichem Widerwillen – «die Idee ist ver-
heisst – «immer schneller werdende Kul-
geht, ist Konsum, Genuss, Erlebnis in je-
monierte Iolanda – entschieden sich die
amore, ciao». Doch Iolanda und Luigi lan-
deten kläglich auf dem letzten Platz. Luigi
der Erzähler selbst lässt sich im Zuge sei-
einnahmen. Sich davon zu lösen, wird für
Jahre später mit Schlaftabletten ein Ende.
Die Tragödie ist verbürgt, im richtigen
1987) und Luigi Tenco (1938–1967); über
ihre Liebe, ihre Verstrickungen und ihren
herumgereicht und Bücher geschrieben.
des Erzählers, auf die erste Verliebtheit,
gespeiste und doch fiktive Welt entführen
Mitra finden nach vielen Jahren wieder zu-
überzeugend: «Einfach weitertanzen.
könnte, die getragen ist von einem eigen-
mord des Cantautore erzählt. Berührt hat
einander; ob für immer, bleibt offen.
Ich-Erzähler, unzweifelhaft das Alter Ego
das Lied aber offenbar nicht einmal dieje-
des Autors, berichtet über das kalabrische
nigen, deren Schicksal Tenco beschwor.
kaum etwas aus – seine Liebesballade ver-
Nach 17 Jahren das Büssergewand
Biografie zu sein. Das allerdings war auch
der Sorte «Was war das bloss, zwischen ih-
gauer Urs Augstburger – wie jener 1965 ge-
Goetsch» – so wirbt der Verlag. Klingt das
kraft, nach siebzehn Jahren der Trennung,
auch komisch, so ist es doch treffend. (amg)
entiert, «ohne jedoch deren Lebensläufe
Buch präsent – nicht auf reale Vorbilder
aus dem Musikgeschäft, sondern lässt sei-
Daniel Goetsch: «X». Roman. Bilgerverlag,Zürich 2004. 159 Seiten. Fr. 31.–.
reist nach Sanremo, wo der einstige Büh-
res frei erfunden.» Deshalb würden seine
deutet: «Eravamo in tre», wir waren drei.
musste, und konstatiert: «Zum ersten Mal
Dileo» stehen der gleichnamige 38-jährige
Sänger, der auf dem Zenit seines Ruhms an
fasser der Liedtexte, stürzte sich in den
totaler Erschöpfung leidet und aussteigt,
Italiener getragen. (. . .) Das erste Lied, das
von Sanremo aus die Welt hätte verändern
ihrer Tochter in die Toskana reist und ihre
sollen. Als ich im Spiegel hinter der Theke
tötet man ihn ein zweites Mal.» Das leuch-
«Nichts verstehst du, gar nichts, du alter
tet ein, doch andere Sänger wie Léo Ferré,
Jacques Brel, Georges Brassens oder Milva
Erzähler seinen Fokus auf je eine seiner Fi-
ständnis ab und streift sich das Büsser-
rin . . .» Die so wahllos Titulierte heisst
Weder Reiseroman noch Biografie
führt die zwei Stränge gegen Schluss des
«Ciao amore, ciao» ist kein reiner Reise-
sich der Ich-Erzähler an die eigene Kind-
bericht, weil Supino auch Kapitel einfügt,
heit und Jugend, daran, wie die Familie die
Tessiner Bergdorf kommt es zu einer spek-
sein, weil sie – so ihr Überraschungscoup
in denen von seinen Protagonisten berich-
takulären Rettungsaktion, bei welcher al-
tet wird, als wüsste der auktoriale Erzähler
dio und später am Fernseher verfolgte.
lerdings der Zufall allzu heftig Regie führt.
Franco Supino: «Ciao amore, ciao». Rotpunkt-verlag, Zürich 2004. 276 Seiten. Fr. 36.–.
Urs Augstburger: «Gatto Dileo». Eine Liebes-
gestellt. Sie hat dazu nichts zu sagen, da
sie vom Theater nichts versteht: «Selbst
1967. An das Lied kann sich der Vater erst
wenn du hineingehst, siehst du das, wasda ist, nur von aussen», meint Felix.
Stössinger besser informiert. Hat sie dochBettinas Gedanken während der langenZugfahrt von Basel nach Hamburg mit-verfolgen können. Elfeinhalb Jahre hat
Eleonore Frey vermittelt in ihrer Erzählung
Bettina ihre Rolle als Künstlerfrau irgend-
«Haus der Ruhe» eindrücklich die Innenwelten
lefondame» und «Grüssaugust» erfüllt.
alten Erzählerin ist jedoch ihre Phantasie,
einer alten Frau an der Schwelle zum Tod.
Ist das «Haus der Ruhe» tatsächlich ein
stiller Ort? Spielen sich hier nicht ver-
Jetzt ist «Spielzeit Nummer zwölf». Und
Verwandlungen stiftet. Zerreisst sie einen
zählerin, Pensionärin in diesem Alters-
statt, sondern in Bettinas «Kopftheater».
heim, verfügt nicht über die viel zitierte
fällt der Erzählerin die eigene sterbende
Fritzi, der Frühling, lässt den Schnee ver-
Gelassenheit. Stets fühlt sie «ein leises Be-
Text nicht seine Bildhaftigkeit. Bisweilen
schwinden. Nachts aber baut die alte Frau
Vorhang. Das Spiel beginnt. Das spiegeln-
ben, das scheinbar keins ist, weil es immer
te. Er sei so leer, «man könnte hineinfal-
an einem «überaus zerbrechlichen Gebil-
ist». Oft auch sieht sie sich auf hoher See,
tisch vorgetragen, aber da sie denkwürdig
de», das sie aus ihren Einfällen herstellt. So
und unter ihr klafft die Tiefe. Was vor dem
tritt neben die Phantasie die Erinnerung als
Fenster ihres Zimmers beginnt, ist bereits
die Ankerplätze sind wichtig, sondern das
zweite schöpferische Kraft. Ein Aussenste-
Felix, das Theater und die Rolle der Künst-
mehr Fragen, als dass sie Antworten gibt.
Die Erzählerin überlegt sogar: «Ob ich sel-
im «Haus der Ruhe» noch bei Verstand sind
das Ende der Blauäugigkeit naht. So steu-
ber eine Frage bin?» Im gleichen Atemzug
oder – im Gegenteil – nur allzu sehr. Phantasie als schöpferische Kraft
dert, weiss sie nicht vorwärts, nicht rück-
bereits ausgetreten, aus der Welt der Na-
witz und mit einer Fülle von Geschichten
rührt an die Wurzel aller Fragen, «und ob
Philosophisches Prosastück
dort ein Klima herrscht, das uns bekömm-
chen auf: der Kapitän, die Sängerin, der
Geschichte haben sie noch nicht verloren.
der für die Angst und Unsicherheit jener
öffnet eine Wirklichkeit hinter den leicht
kenkreise ein, ebenso die unzuverlässige
zugänglichen Realitätenkabinetten.
Verena Stössinger: «Spielzeit Nummer zwölf». Roman. eFeF-Verlag, Wettingen 2004. 201 Sei-
sches Prosastück bezeichnen, als eine li-
Tochter Ada. Die Pflegerin Fritzi unterhält
Eleonore Frey: «Haus der Ruhe». Erzählung.
«das sich losgerissen hatte, stracks über
Droschl, Graz 2004. 120 Seiten. Fr. 28.–.
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