Eine-welt-verein oberursel ev

Informationen aus der Einen Welt (Februar 2010)
Ein Festspieldorf für Afrika
Der bekannte Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief engagiert sich mächtig in Afrika. An- fang Februar hat er in Burkina Faso/Westafrika den Grundstein für ein Festspieldorf gelegt. Geplant sind in der Nähe der Hauptstadt eine Schule mit Musik- und Filmklassen, ein Theater, ein Gästehaus, Werkstätten, eine Krankenstation und zur Stromversorgung Solaranlagen. Das Projekt, das vom Goe- the-Institut und der Bundeskulturstiftung unterstützt wird, solle „kein abgehobenes Bayreuth“ werden, sondern die einheimischen kulturellen Kräfte unterstützen. Die Entwürfe liefert Schlingensiefs Freund, der Architekt Francis Kéré aus Burkina Faso. „Ich bin sehr, sehr glücklich über das Projekt“, sagte der schwer krebskranke Regisseur. Er hatte während seiner jüngsten Lesereise für das Projekt gesammelt. Nachlese: Die Hysterie um die Schweinegrippe
Auf der Erde sterben jedes Jahr 2 Mio Menschen an der Malaria, obwohl sie durch ein Moskito- netz geschützt werden könnten. Und den Nachrichten ist es keine Zeile wert. Neulich aber rede- ten alle Nachrichtensender nur noch von der Schweinegrippe. Was sagt ein Vertreter des Phar- mariesen Roche? "Wir sind sehr besorgt. soviel Leid! Darum bieten wir Tamiflu an, zu 50 $ das Päckchen.“ Die US-Firma Gilead Sciences hält das Patent für Tamiflu, das von zweifelhafter Wirksamkeit ist. Der größte Aktionär dieser Firma ist Donald Rumsfeld, der frühere US-Vertei- digungsminister. Diese beiden Multis machen einen guten Gewinn mit dem Leid der Menschen. Die Aktionäre dieser beiden Firmen sind glücklich über die Millionen-Gewinne. Die wirkliche Pandemie aber ist die Gier. Wir sind nicht gegen Vorbeugemaßnahmen. Aber wenn die Schweingrippe eine so schreckliche Pandemie ist, warum wird sie von der WHO nicht zum Weltgesundheitsproblem erklärt und die Herstellung von Generika erlaubt (billigen Nachahmer- produkten)? Das Aufheben der Patente und die kostenlose Verteilung von Generika in allen är- Aus der mexikanischen Tageszeitung La Jornada, 1/’10 Der Schatten der Fußball-WM
Das WM-Stadion in Durban lockt Besucher auch mit seiner spektakulären Architektur. Wer seinen 106 m hohen Fußgängerbogen überquert, hat einen fantastischen Blick über Durban bis auf den Indischen Ozean. „Diese Fußball-WM ist mehr Fluch als Segen“, sagt der Koordinator der Umwelt-Allianz Dur- ban. Das Stadion wurde entspr. der Vorschrift der Fifa als Trainingsarena für die WM ausgebaut. An- fang 2009 wurden daher die Menschen in der Nachbarschaft von der Polizei vertrieben, Hals über Kopf. Sie hatten kaum Zeit, ihre Habseligkeiten zusammenzupacken. Jetzt leben sie in Wellblechbaracken an einem staubigen Hang, weit entfernt von Freunden, Geschäften und ihren Jobs. Der Vertreter der Um- welt-Allianz Durban sagt: „Die Leute kämpfen um Wasser, Jobs und ihre Ernährung, aber die Regie- rung gibt das Geld für Stadien aus – und vertreibt die Menschen.“ Inzwischen hat die Fifa bekannt ge- geben, dass das Stadion als Trainingsstätte gar nicht gebraucht wird. - Ganz ähnlich erging es Bewoh- nern des Townships Delft in Kapstadt. Die Vorgänge sind 2009 in dem Film „When the mountain meets its shadow“ der deutschen Film kooperative Dok-Film festgehalten. Quelle: Publik-Forum Nr. 23/09 „Fabrik der Zukunft“ in Bangladesch geplant
Der weltgrößte Versandhändler Otto mausert sich zum Musterknaben unter den Handelsriesen. Er war bereits führend bei der Gründung der Sozialstandard-Initiative des Deutschen Einzelhandels 2001. In Bangladesch will der Unternehmer nun eine Textilfabrik nach ökologischen und sozialen Kriterien er- richten. Sie soll CO2-neutral gebaut werden und umweltfreundliche Textilien für den Export produzie- ren. Otto will bis zu 2 Mio Euro als zinsloses Darlehen geben und etwa die Hälfte der Produktion ver- treiben. Die 5-700 Beschäftigten, zumeist Frauen, werden den ortsüblichen Monatslohn von 19-65 Euro erhalten. Dazu kämen Sozialleistungen wie etwa ein Kindergarten. Der Profit soll einer Stiftung zugute kommen, mit der die Lebensumstände der Beschäftigten gefördert werden. Es sei das weltweit erste Projekt dieser Art. - Eine solche „Fabrik der Zukunft“ sei ein Hoffnungszeichen, sagte der Nobelpreis- träger und Gründer der Grameen-Bank Muhammed Yunus. Er hatte vorher in Wolfsburg Multis und Universitäten aus 20 Ländern an einen Tisch geholt, um private Initiativen zur Bekämpfung der Armut zu vereinbaren – das erste Global Grameen Meeting. Lebensgefährliche Pillen
Gefälschte Medikamente sind weltweit ein Problem. Globalisierung und Internethandel erleichtern das profitable Geschäft. Neben Potenz-, Haarwuchs- und Dopingmitteln werden inzwischen auch imitierte Medikamente gegen Bluthochdruck und Cholesterin angeboten. 1995 starben im Niger über 2.500 Men- schen, nachdem sie mit Wasser statt einem Meningitisstoff geimpft worden waren. Laut Weltgesund- heitsorganisation WHO sind bis zu 10% der weltweit gehandelten Medikamente gefälscht, in Europa al- lerdings deutlich weniger. Die meisten Plagiate stammen aus Indien und China. Der weltweite Markt ist ein lohnendes Geschäft: 1 kg des Nachahmerprodukts von Viagra kostet auf dem Schwarzmarkt 90.000 Euro. In Europa ist das Internet der wichtigste Vertriebsweg falscher Pillen. Skepsis ist besonders ange- bracht, wenn die Präparate auffällig billig oder ohne Rezept angeboten werden. Bei Bestellung per In- ternet sollten zuvor Adresse und Registrierung des Anbieters geprüft werden. Inzwischen wird aller- dings auch international gegen Arzneimittelfälschungen vorgegangen. 2006 hat die WHO eine Spezial- Quelle: Entwicklung u. Zusammenarbeit, 9/09 Brasilien: Großer Erfolg im Kampf gegen HIV und Aids
In Brasilien sterben täglich 30 Menschen an Aids, und weitere 97 stecken sich neu an. Trotzdem weist das Land im Kampf gegen HIV/Aids bemerkenswerte Erfolge auf: 85% der Infizierten haben einen kos- tenlosen oder hoch subventionierten Zugang zu den erforderlichen Medikamenten, und die Todesquote wurde um 50% gesenkt! Dies wurde erreicht, weil Brasilien Patente von Multis ignoriert und (weit billi- gere) Aids-Generika in eigener Regie herstellt. Patente sind notwendig zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung, aber für lebenswichtige Medikamente und Nahrungsmittel sollten andere Regeln gel- ten. Die Unterstützung der HIV-Infizierten und Aids-Kranken in Brasilien hat sich besonders die ge- meinnützige Organisation ABIA in Rio de Janeiro zum Ziel gesetzt. Sie kooperiert eng mit thailändi- schen und indischen Gesundheitsinitiativen, die sich ebenfalls gegen die Patenterfordernisse und hohen Preise bei den entspr. Medikamenten zur Wehr setzen. Wildwest auf hoher See
Rd. 100.000 Flüchtlinge aus Afrika überqueren jedes Jahr das Mittelmeer, auf der Suche nach Schutz vor Verfolgung oder in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Dabei sind in den letzten 10 Jahren etwa 10.000 Menschen umgekommen, schätzen Hilfsorganisationen. Sie ertrinken, weil ihre Boote kentern, oder verdursten, weil sie auf dem Meer die Orientierung verlieren. Oder erreichen die Küsten Europas nicht, weil sie von der EU-Grenzschutzagentur Frontex auf dem Meer aufgehalten werden, die dafür
13 Hubschrauber und Dutzende Schiffe einsetzt. Lt. einer Frontex-Statisik hat die Agentur 2008 5.969 Menschen zur Umkehr gezwungen – ein ungeheuerliches Vorgehen, da dies weder mit den Genfer Flüchtlingskonventionen noch mit der EU-Menschenrechtskonvention vereinbar ist, so das Deutsche In- stitut für Menschenrechte. Nun plant die EU sogar noch eine Reform, eine Stärkung von Frontex. Bei den rechtswidrigen Aktionen von Frontex ist auch der Bundesgrenzschutz beteiligt. Selbst Minister Schäuble gab im Oktober zu, dass Flüchtlinge auf hoher See nicht abgewiesen werden dürfen. Mittler- weile engagieren sich jedoch zahlreiche Menschen bei Pro Asyl und in der Save-me-Kampagne gegen Weltweite Diskussion über bedrohte Gemeingüter
Lange herrschte die Auffassung, dass Gemein(schafts)güter wie Wälder, Gewässer und ihre Fische, Be- wässerungssysteme, ländliche Straßen oder auch Gesundheitsstationen schlecht bewirtschaftet werden, weil ihre Nutzer nicht genügend wirtschaftliche Anreize haben. Wenn die Gemeingüter staatlich waren, wurden sie oft nicht gut unterhalten. Privatisierung war keine Alternative, weil sie oft auf eindimensio- nale Verwertung hinausläuft und arme Menschen von der Nutzung ausgeschlossen werden. Die kom- merzielle Waldwirtschaft setzt meist auf schnell wachsende Hölzer. Industrielle Landwirtschaft will die Renditen maximieren, sodass häufig die Böden ausgelaugt werden. Weil Boden und Wasser aber für die Ernährung lebensnotwendig sind, ist ihre freie Nutzung ein Menschenrecht und höherwertig als das Recht auf Eigentum. Nun hat Elinor Ostrom den Wirtschaftsnobelpreis erhalten, weil sie daneben zeig- te, dass vor allem die Beteiligung der Menschen entscheidend ist. Sie wies nach, dass selbst arme Fami- lien Gemeingüter erfolgreich und nachhaltig nutzen, sofern Regeln existieren und sie an ihrer Aufstel- lung und Durchsetzung mitwirken. Regierungen von Entwicklungsländern und Geber beherzigen heute die Vorteile des gemeinsamen Managements von Kollektivgütern. Dieser Strategiewechsel ist ungemein positiv für Millionen von Menschen, deren Lebensunterhalt von solchen Ressourcen abhängt.
Quellen: Entwicklung u. Zusammenarbeit 11/09; Publik-Forum, Nr.16/09 Publikumsinteresse für eine andere Zivilisation
Eine Tagung in Tübingen, die an den 20. Jahrestag des Massakers an sechs Jesuiten und zwei Frauen in El Salvador erinnerte, entpuppte sich als Publikumsmagnet. Der Befreiungstheologe Sobrino, der 1989 nur zufällig dem Massaker entging, wies darauf hin, dass die Menschheit nur zu retten sei, wenn sie von einer Zivilisation des Reichtums, in der es um die Anhäufung von Kapital geht, zu einer Zivilisation fin- de, in der die Solidarität und die Befriedigung der Grundbedürfnisse im Zentrum stehen. Sobrino zitier- te seinen ermordeten Freund Ellacuría. „Die Dritte Welt ist wie ein invertierter Spiegel. Wenn die Erste Welt in ihn schaut, erkennt sie sich in ihrer tiefsten Wahrheit.“ Doch um diese Wahrheit versucht sich die Erste Welt herumzudrücken. Nach der großen Finanzkrise scheint sich wenig geändert zu haben. Bankmanager erhielten 2009 140 Mrd Euro Boni – noch 10% mehr als im Jahr 2007. Und gleichzeitig ist eine Mrd Menschen auf der Welt von Hunger bedroht. Vielleicht macht gerade dieser Skandal die Befreiungstheologie wieder aktuell. Vor ein paar Jahren hätte eine solche Tagung noch im kleinen Kreis

Source: http://www.eine-welt-oberursel.de/files/infomail_2_10.pdf

Annual report 2009

ANNUAL REPORT April 2008 to March 2009 Table of Contents Contents Appendices A SUMMARY Netball Singapore had a good year for the year from April 2008 to March 2009. The preparations for the World Netball Championship 2011 are progressing well, and the full report follows. Our National Opens team saw 7 players taking a break or retiring after the 2007 Worlds, and

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