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Fortbildung
Laktose in Pille & Co.
Was tun bei Patientinnen
Die Aufnahme von Laktose über Medikamente wird von Frauen mit einer Laktoseintoleranz bisweilen als potenzielles Problem die unter einer Laktoseintoleranz leiden, angesehen oder führt zumindest zu Verunsicherung. Jedoch stellt die Zufuhr von Laktose insbesondere mit gynäkologischen Arznei- Thema besitzen und darauf achten, so wenig Laktose wie möglich aufzuneh- mitteln bei Laktoseintoleranz kaum ein Problem dar. Hilfsstoff ist, beispielsweise auch in gy- den teilweise häufiger und intensiver als Von sehr seltenen Ausnahmefällen
abgesehen, muss von der Verwendung
laktosehaltiger Tabletten nicht
abgeraten werden.
Fortbildung Laktose in Pille & Co.
u. a. mit der Atemluft ausgeschieden werden, abgebaut. Daraus folgt ein An- Laktose – Struktur und Vorkommen
Bei Laktose, umgangssprachlich Milchzucker genannt, handelt es sich um ein ß-1,4- glycosidisch gebundenes Disaccharid aus den Monosacchariden α-D-Glukose und ß-D-Galaktose. Laktose ist das wesentliche Kohlenhydrat in der Milch von Säuge- tieren sowie daraus hergestellten Molkereiprodukten und auch in erheblicher Effekt auf die Peristaltik. Zu den Symp-tomen einer Laktoseintoleranz zählen Bei der Herstellung von Milchprodukten kann der Laktosegehalt je nach ange- wandtem Verfahren weitgehend erhalten oder stark reduziert werden. In Sahne oder Butter ist der Gehalt des Disaccharids aufgrund des geringeren Wassergehaltes gegenüber Milch reduziert. Da Laktose in der wässrigen Phase der Milch enthalten ist, sinkt ihr Gehalt hingegen bei einer (Teil)Entrahmung nicht ab, sondern steigt durch die Abtrennung des Fettes sogar leicht an. Durch die Verarbeitung von Milch wird die Laktose u. a. in ihre Monosaccharide gespalten oder nach Abtrennung der auf, ist aber direkt assoziiert mit der auf- wässrigen Phase entfernt. Die zur Käseherstellung eingesetzten Starterkulturen (Milchsäurebakterien) sorgen bereits nach wenigen Stunden Reifungszeit für eine individuellen Laktosesensibilität [7]. Zu- nahezu vollständige Umwandlung der Laktose in Glukose und Galaktose, die ihrer- seits weiter zu Milchsäure abgebaut werden. Aus diesem Grund sind Hart- und Schnittkäsesorten (z. B. Emmentaler, Tilsiter, Appenzeller) praktisch laktosefrei. Weichkäsesorten, die eine kürzere Reifungsdauer aufweisen, enthalten dagegen miert werden, in der Regel besser toleriert noch gewisse Laktose-Konzentrationen. Auch in fermentierten Produkten (Joghurt, Sauermilch) finden sich noch erhebliche Mengen an Laktose. Dennoch werden diese Erzeugnisse meist recht gut vertragen, da der Laktasegehalt der enthaltenen Milch- säurebakterien den Laktoseabbau im Dünndarm fördert [4]. Allgemeinen wird zwischen der primären Laktoseintoleranz – die entweder ange-boren ist oder erworben wird – und der Laktose – Hilfsstoff in der Lebens-
sekundären Laktoseintoleranz unterschie- und Arzneimittelherstellung
ist die Laktosezufuhr über verarbeitete Laktose fällt als preiswerter Rohstoff wäh- samt verhältnismäßig gering. Die Angabe pulver in der Zutatenliste weist auf das reits früh während der ersten Fütterung Adsorptionsvermögen, vielfältig verarbei- laktosehaltiger Formulanahrung auftritt. Ursachen der Laktoseintoleranz
ge Fälle dokumentiert [11, 19]. Die häu- Auskristallisation aus übersättigten Lak- toselösungen bei Temperaturen < 93 °C entsteht [10]. Da Laktose über eine hohe ß-Galaktosidase, ist für die Hydrolyse der sie in Lebensmitteln als Bindemittel für eine bessere Festigkeit oder ein größeres antwortlich. Da die anderen kohlenhydrat- trakts keine Laktaseaktivität aufweisen, führt ein Defizit an Laktase zwangsläufig auswahl üblicherweise einen hohen Anteil ergibt sich insgesamt eine niedrige Prä- teln bei der Herstellung Laktose zugesetzt nischen Säuren (Milchsäure, Essigsäure, fluss auf die Prävalenz der Hypolaktasie [15]. Allerdings existieren bis dato sehr Ketchup, Müslis, (fettreduzierten) Fleisch- Fortbildung Laktose in Pille & Co.
tosefreie“ Milchprodukte sein. Dabei wird die Laktose, beispielsweise durch den Ein- der Patient eine definierte Menge an Lak- Frauen über häufiger auftretende bzw. sodass die Produkte vorwiegend die resul- äquivalent ist mit der Laktosekonzentra- Galaktose enthalten, womit sich ihr Süß- geschmack etwas erhöht. Es ist allerdings keineswegs so, dass als „laktosefrei“ ge- stoffs über einen Zeitraum von drei bis meist als Folge gastrointestinaler Erkran- sechs Stunden. Beträgt die H2-Exhalation > 20 ppm, so gilt die Diagnose Laktose- „laktosefreien“ Produkten immer noch intoleranz als gesichert [12]. Alternativ „Fragen der Ernährung“ der Lebensmittel- (< 20 mg/dl), so wurde die Laktose nicht schiedlich ausgeprägt. In der Regel bleibt Schwellenwert bei der Auslösung
eine gewisse Restaktivität vorhanden [2], Lebensmittel sollte zusätzlich auch die gastrointestinaler Symptome?
sodass kleine Mengen an Laktose toleriert viduellen Verträglichkeit von Laktose ist Symptome auszulösen. In seltenen Fällen es für die Betroffenen dennoch unerläss- Diagnostik einer Laktoseintoleranz
des Laktasemangels treten bereits bei ei- lich, die Ernährungserfordernisse dement- Übliche und nicht-invasive Verfahren zur Diagnostizierung einer Laktoseintoleranz dabei die inzwischen in größerer Zahl an- seltenen Einzelfällen führten bereits Lak- gebotene „laktosefreie“ Milch sowie „lak- lationstest) sowie der orale Laktosetole- Fortbildung Laktose in Pille & Co.
kungen [3]. Meist lösen allerdings erst Laktosegehalte in gynäkologischen Präparaten (Auswahl)
(nach Herstellerangaben auf Basis einer telefonischen Recherche im August/September 2009) gehen die Autoren verschiedener Unter-suchungen davon aus, dass im Allgemei- Hormonelle Kontrazeptiva
Präparat/Name

Hersteller
Laktosegehalt pro Tablette*
Opfermann Arzneimittel GmbH 64,77 mg Laktose-Monohydrat analyse wurden 21 randomisierte, verblin- bzw. einer Mahlzeit enthalten ist. Obwohl die Inzidenz an Diarrhöen signifikant hö- Hormonelle Kontrazeptiva bei Androgenisierungserscheinungen
Präparat/Name
Hersteller
Laktosegehalt
Stühlen oder Diarrhöen und der Flatulenz keine signifikanten Unterschiede bei lak- Hormonersatztherapie/Gestagene und Estrogene in Kombination
Präparat/Name
Hersteller
Laktosegehalt
rekt oder indirekt in der Ausprägung der Symptome [24]. Diese subjektive Wahr-nehmung einer gesundheitsabträglichen Hormonersatztherapie/Estrogene
Präparat/Name
Hersteller
Laktosegehalt
sonstige Gynäkologika
Laktose in Medikamenten
Präparat/Name
Hersteller
Laktosegehalt
Bromocriptin-ratiopharm® Ratiopharm GmbH tiger Präparate vereinzelt kritisch hinter- intestinaler Erkrankungen dienten. Dabei nommene Laktosemenge bei einigen Präparaten bei bis zu 1.800 mg pro Tag. * 10 mg Laktose-Monohydrat entsprechen 9,5 mg Laktose ** ABDA-Datenbank Nr. 247 (die Laktosegehalte unterliegen gewissen Schwankungen [ca. 2-3 mg]) Die Mehrzahl der untersuchten Präparate Fortbildung Laktose in Pille & Co.
enten getestet [13]. Dabei konnte weder im Hinblick auf die H Literatur
Der Beitrag inklusive Literatur ist als PDF-Datei unter www.gynundgeburtshilfe.de abrufbar.
Laktose in gynäkologischen
Prof. Dr. Andreas Hahn
Präparaten
besondere in den absatzstärksten Präpa- raten deutlich unter 100 mg Laktose bzw. Laktose-Monohydrat pro Tablette und damit niedriger als in 100 ml laktosefreier Milch. Einige wenige Präparate erreichen Danksagung
Die Autoren danken Frau Dr. Doreen Heymann und Frau B. Sc. Stefanie Plötz für die Mitarbeit bei den Recherchen und hilfreichen damit sehr geringe und für die Praxis im Allgemeinen völlig unbedeutende Lakto-segehalte auf. Die Tabelle gibt eine Über-sicht über die Laktosegehalte einiger Präparate. Die Mengenangaben basieren auf einer telefonischen Recherche bei den Herstellern, die im August und Septem-ber 2009 durchgeführt wurde. Fazit
Personen mit einer Laktoseintoleranz
stehen bisweilen der Einnahme laktose-
haltiger Arzneimittel kritisch gegenüber.
Da Frauen im Vergleich zu Männern
häufiger über gastrointestinale Symptome
klagen und diese als stärker empfinden,
ergeben sich teilweise Verunsicherungen
wegen des Laktosegehaltes gynäkolo-
gischer Präparate. Die Betrachtung aus-
gewählter Präparate aus verschiedenen
Indikationsgebieten zeigt jedoch, dass die
Mehrzahl der Gynäkologika weniger als
100 mg Laktose pro Tablette enthält.
Insbesondere hormonelle Kontrazeptiva
enthalten vernachlässigbare Mengen des
Kohlenhydrates. Diese Mengen werden
Composition and Nutrition Tables – Die Zu- 1. Arbeitsgruppe „Fragen der Ernährung“ der wert-Tabellen. 7. Aufl. Deutsche Forschungs- schaft in der GDCh. Positionspapier der Le- anstalt für Lebensmittelchemie, Garching bensmittelchemischen Gesellschaft zu den (Hrsg.). MedPharm Scientific Publishers, Angaben „laktosefrei“ und „laktosearm“. Le- Taylor and Francis, a CRC Press Book Wissen- schaftliche Verlagsgesellschaft, mbH, Stutt- 2. Braegger CP. Laktoseintoleranz. Gastroente- 21. Suarez FL, Adshead J, Furne JK und Levitt MD. 3. Brandstetter RD, Conetta R und Glazer B. Lactose maldigestion is not an impediment Lactose intolerance associated with Intal to the intake of 1500 mg calcium daily as capsules. N Engl J Med 1986; 315, 25: 1613–4 dairy products. Am J Clin Nutr 1998; 68, 5: Fenselau S, Laue C und Schrezenmeir J. Probi- 22. Suarez FL, Savaiano DA und Levitt MD. A otics-compensation for lactase insufficiency. Am J Clin Nutr 2001; 73, 2 Suppl: 421S–9S sumption of milk or lactose-hydrolyzed milk 5. Eadala P, Waud JP, Matthews SB, Green JT by people with self-reported severe lactose und Campbell AK. Quantifying the 'hidden' intolerance. N Engl J Med 1995; 333, 1: 1–4 lactose in drugs used for the treatment of gastrointestinal conditions. Aliment Phar- intolerance: new aspects of an old problem. Dtsch Med Wochenschr. 2007: 132, 6: 271–5 6. N. N. Laktoseintoleranz. Ernährungsumschau 24. Vesa TH, Korpela RA und Sahi T. Tolerance to small amounts of lactose in lactose maldige- 7. Heyman MB. Lactose intolerance in infants, sters. Am J Clin Nutr 1996; 64, 2: 197–201 children, and adolescents. Pediatrics 2006; 25. Vesa TH, Marteau P und Korpela R. Lactose intolerance. J Am Coll Nutr 2000; 19, 2 Suppl: 8. Järvinen RM, Loukaskorpi M und Uusitupa MI. Tolerance of symptomatic lactose malab- sorbers to lactose in milk chocolate. Eur J 9. Krause J, Kaltbeitzer I und Erckenbrecht JF. 10. Lerk CF. Physikalisch-pharmazeutische Ei- 11. Levin B, Abraham JM, Burgess EA und Wallis PG. Congenital lactose malabsorption. Arch 12. Lomer MC, Parkes GC und Sanderson JD. Re- view article: lactose intolerance in clinical practice-myths and realities. Aliment Phar- 13. Montalto M, Gallo A, Santoro L, D‘Onofrio F, Curigliano V, Covino M, Cammarota G, Grieco A, Gasbarrini A und Gasbarrini G. Low-dose lactose in drugs neither increases breath hy- drogen excretion nor causes gastrointestinal symptoms. Aliment Pharmacol Ther 2008; 8, 14. Plagge H. Lactose als Hilfsstoff in Arzneimit- 15. Rao DR, Bello H, Warren AP und Brown GE. Prevalence of lactose maldigestion. Influ- ence and interaction of age, race, and sex. 16. Rusynyk RA und Still CD. Lactose intolerance. J.Am.Osteopath.Assoc. 2001; 101, 4 Suppl Pt 1: 17. Saltzberg DM, Levine GM und Lubar C. Im- pact of age, sex, race, and functional com- plaints on hydrogen (H2) production. Dig Dis 18. Savaiano DA, Boushey CJ und McCabe GP. Lactose intolerance symptoms assessed by meta-analysis: a grain of truth that leads to exaggeration. J Nutr 2006; 136, 4: 1107–13 19. Savilahti E, Launiala K und Kuitunen P. Con- genital lactase deficiency. A clinical study on 16 patients. Arch Dis Child 1983; 58, 4: 246–52 20. Souci SW, Fachmann W und Kraut H. Food

Source: http://www.frauenarzt-ratheim.de/downloads/laktoseintoleranz.pdf

Microsoft word - 2734-ceremonial y protocolo i

DEPARTAMENTO DE HUMANIDADES Y CIENCIAS SOCIALES TECNICATURA UNIVERSITARIA EN CEREMONIAL y PROTOCOLO Cátedra: 2734 1º y 2º CUATRIMESTRE 2012 CEREMONIAL Y PROTOCOLO I Prof. Adjunto: Lic. Diego L. MONASTERIO Carga horaria cuatrimestral: 4 (cuatro) horas semanales. 1) Fundamentación Según narra la historia, aproximadamente desde el año 3100 a de Cristo, exis

enotes.us

CURRENT DRUG THERAPY EDUCATIONAL OBJECTIVE: Readers will prescribe antidepressant drugs more confidently on the basis CREDIT of the characteristics of the patient and the various drugs Department of Psychiatry and Psychology, Chair, Department of Psychiatry and Psychology, Cleveland Clinic; Clinical Instructor, Cleveland Cleveland Clinic; Professor, Cleveland Clinic Lerner Clinic Le

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