46. Fortbildungsveranstaltung für Hals-Nasen- Rundtisch- Ohrenärzte gespräch RT 5 Refluxkrankheit: Kinder versus Erwachsene Symptome, Diagnostik und Therapie Die chirurgische Therapie des Refluxes im Kinder- und Erwachsenenalter von Dr. med. Thomas Stroh, Darmstadt Autor: Dr. med. Thomas Stroh, Alice Hospital, 64287 Darmstadt E-mail: [email protected]
Nach wie vor ist die gastroösophageale Refluxerkrankung eine Domäne der konservativen Therapie, vornehmlich mit Protonenpumpeninhibitoren. Da diese jedoch lediglich die Säurekomponente des Refluates supprimieren können, verbleiben eine Reihe Patienten, deren Beschwerden vornehmlich auf den Reflux nicht saurer Anteile des Refluates zurückzuführen sind. Hier stellen vornehmlich extraösophageale Symptome das größte Problem dar, da diese in der Regel nicht mit PPI’s ausreichend wirksam zu behandeln sind. Die chirurgische Intervention stellt hier eine Alternative dar, die spätestens seit den Ergebnissen der LOTUS-Studie als gleichwertige Therapieoption gesehen werden muss. Wir erwägen eine operative Therapie bei folgenden Indikationen:
der Notwendigkeit der lebenslangen medikamentösen Therapie als causale
bei Vorliegen von Restsymptomen oder Versagen der PPI-Therapie bei Schmerzen und Drucksymptomen im Sinne mechanischer Komplikationen bei
gleichzeitigem Vorliegen einer Hiatushernie.
Bevor eine OP-Indikation gestellt wird, sind eine 2-Punkt-pH-Metrie bzw. eine Impedanz-pH-Metrie sowie eine Ösophagogastroduodenoskopie zu fordern. In Ausnahmefällen muss dieses durch eine Ösophagusmanometrie komplettiert werden, um z. B. eine Achalasie auszuschließen. Im Kindesalter und hier vor allem bei einem pneumologischen Krankengut sind daneben eine Bronchoskopie mit Lavage durchzuführen, eine cystische Fibrose sowie eine primär ziliäre Dyskinesie auszuschließen und Allergien sorgfältig zu erfassen. Als kausale Therapie kann das chirurgische Vorgehen eine begleitende Hiatushernie korrigieren, den His-Winkel wiederherstellen, für eine ausreichende intraabdominelle Lage des gastroösophagealen Überganges sorgen sowie durch Manschettenbildung den unteren Ösophagussphinkter augmentieren. Durch die heute als Goldstandard geltende laparoskopische Vorgehensweise konnte bei gleicher Effektivität und Sicherheit das Operationstrauma auf ein Minimum reduziert werden. Insgesamt stehen drei Varianten der Manschettenbildung zur Verfügung, wobei im Erwachsenenalter zum überwiegenden Anteil eine dorsale Hemifundoplicatio nach Toupet und im Kindesalter eine ventrale Hemifundoplicatio nach Thal angelegt wird.
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So wurden im Zeitraum von Oktober 2003 bis August 2012 insgesamt 1082 Patienten operiert. Diese teilen sich auf in 923 Kinder und 159 Erwachsene. Bei 64 der 923 Kinder wurde eine Rezidiv-Operation durchgeführt. Von den 923 operierten Kinder entwickelten 16 eine therapiebedürftige Dysphagie/Stenose, die durch eine maximal zweimalige Dilatationsbehandlung behoben wurde. Die Rezidivhäufigkeit lag bei 4,8 %. Die Hautschnitte verheilen innerhalb eines Jahres nahezu unsichtbar. Sowohl subjektive Zufriedenheitsraten um 85 % wie auch objektiv messbare Reduktion des Medikamentenverbrauches, vor allem der pneumologischen Patienten, dokumentieren die Richtigkeit des Konzeptes. Literatur:
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